Jung und Alt zu Besuch bei der Bonner Tafel
Am 10. Mai fanden sich gleich zwei Besuchergruppen in der Geschäftsstelle der Bonner Tafel in der Mackestraße ein.
Vormittags wehte internationales Flair durch die Geschäftsstelle, als wir 7 junge Menschen aus Südafrika, Tansania, Uganda, Indien und Kolumbien begrüßen konnten. Im Rahmen eines mehrmonatigen Austauschs, organisiert durch „Germanwatch“, waren sie nach Deutschland gekommen, um in sozialen Projekten mitzuarbeiten und Anregungen für ihre Tätigkeit in den jeweiligen Heimatländern zu gewinnen. Der Besuch bei uns galt der Information über die Tafelarbeit im Allgemeinen und die Organisation des Tafelbetriebs in Bonn. Die irrige Annahme aller, dass in unserem Land die Unterstützung Bedürftiger vorwiegend in den Händen ehrenamtlicher Organisationen, also z.B. den Tafeln liege, konnten wir mit einigen Hinweisen zum Aufbau unseres Sozialwesens korrigieren. Anhand der Verwunderung darüber, dass im reichen Deutschland eine Armenspeisung erforderlich sei, entspann sich eine interessante Debatte rund um den Begriff „Armut“, der anders als in den Herkunftsländern der Besucherinnen und Besucher bei uns eine völlig andere Relevanz besitzt.
Nach eineinhalb Stunden verabschiedeten wir die Gruppe und hoffen nun, dass die vermittelten Informationen die Teilnehmer beim angedachten Aufbau ähnlicher Organisationen zuhause beflügeln möge.
Nachmittags kamen 20 Mitglieder des Klupp 91`, des „ Kreises lebensfroher unternehmenslustiger passionierter Pensionäre“ in die Geschäftsstelle, um sich über die Arbeit der Bonner Tafel zu informieren.
Vorausgegangen war dem Besuch die großzügige Spende eines Mitglieds von Klupp 91 an die Bonner Tafel, Anlass genug, um neugierig auf die Tafelaktivitäten zu werden. Marianne Baldus und Beatrix Görtner vom Vorstand der Tafel informierten die Senioren, die großes Interesse zeigten, eine Menge Fragen stellten und angeregt über Sinn und Ziele der Tafel diskutierten. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von den Zahlen, die sie erfuhren.
Dass ca. 4500 Personen wöchentlich von der Arbeit der Ehrenamtler profitieren, hat die Besucher ebenso überrascht, wie die große Anzahl der Lebensmittelspender und die vielen Tonnen an Ware, die von den 100 fleißigen Helfern bewegt werden müssen.
Auch der Fuhrpark, der nötig ist, um die Lebensmittel im gesamten Bonner Stadtgebiet einzusammeln, ließ die Besucher staunen. „Das müsste für eine Tankfüllung reichen“, kommentierte eine Besucherin die Spenden, die am Ende der Veranstaltung in der Spendendose zusammen kamen.
Mit Informationsmappen, Flyern und Osterhasen in der Hand verließen die Besucher nach einer guten Stunde die Geschäftsstelle.
Mai 2017, Marianne Baldus/Beatrix Görtner